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Männer von Ehre? Die Wehrmachtgeneralität im Nürnberger Prozess 1945/46: Zur Entstehung einer Legende

Autor: Jens Brüggemann | Verlag: Brüggemann |ISBN: 978-3-506-79259-4

Männer von Ehre? Die Wehrmachtgeneralität im Nürnberger Prozess 1945/46: Zur Entstehung einer Legende

Der Mythos einer nicht an NS- und Kriegsverbrechen beteiligten Wehrmacht war einer der einflussreichsten historischen Narrative der Nachkriegszeit. Entscheidenden Anteil daran hatten mit Spitzenoffizieren der Wehrmacht Protagonisten der Erzählung selbst. Durch die politische Situation begünstigt, konnten diese in den 1950er Jahren geschichtspolitische Forderungen durchsetzen, die zu ihrer Rehabilitierung und Integration in die Bundesrepublik maßgeblich beitrugen. Die wichtigste Bewährungsprobe, die sie auf dem Weg dorthin bestehen mussten, waren die alliierten Prozesse gegen Vertreter der Generalität, mit denen ihre Unschuld öffentlich in Frage gestellt wurde.

Jens Brüggemann geht mit dem Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess erstmals an den Ausgangspunkt dieser Entwicklung. Er zeigt auf breiter Quellenbasis, wie es den dort anwesenden Spitzenvertretern der Wehrmacht mit Unterstützung ihrer Anwälte gelang, eine Argumentation in Auseinandersetzung mit der Anklage zu entwickeln, die zur Grundlage ihrer öffentlichen Selbstdarstellung wurde. Ein Verlauf, der keinesfalls vorhersehbar war. Aufgrund alter und neuer Konflikte stand die Zusammenarbeit der Offiziere vor einer immensen Belastung, die fast zum Auseinanderbrechen einer gemeinsamen Front vor Gericht geführt hätte.

Akribisch und detailliert wirft der Autor einen Blick hinter die Kulissen der Nürnberger Verteidigung, fragt nach Motiven, Zielen und Mentalitäten. Aus dieser Innenansicht schöpft er neue Erkenntnisse über den Prozess und einige der hochrangigsten Wehrmachtoffiziere. Die Zeit vor und während des Krieges beachtet er dabei ebenso wie die Frage, welchen Einfluss die Nürnberger Entlastungsargumente auf Geschichtsbilder der Nachkriegszeit hatten, insbesondere auf die frühe und heutige Forschung.

Rezensionen (3)

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Nadja Peters

Nadja Peters

Verfasst am: 15.08.2019 |

Männer von Ehre

Es gehört wohl zu den typischen Mechanismen von Angeklagten, dass sie versuchen ihre Schuld zu vertuschen. Nach dem verlorenen deutschen Krieg, in dem wohl aus jeder Familie ein Familienmitglied in der Wehrmacht gedient hatte, versuchte man, die aufgedeckte Schmach des Geschehenen auf möglichst wenigen Schultern zu "Verteilen". Aus diesem Grund wurde auch insbesondere von der deutschen Bevölkerung die Legende der sauberen Wehrmacht gerne geteilt. Dass es erst in den vergangenen 20-25 Jahren möglich war, diese Legende in Deutschland zu beseitigen ist der Tatsache geschuldet, dass die meisten Überlebenden wegsterben und Platz dafür machen, dass die Geschichte der Wehrmacht unvoreingenommen untersucht werden kann.

Auto Brüggemann gehört diese neuen Generation an und wir müssen ihm dankbar dafür sein, dass er sich diesem komplexen Thema mit seinem Werk so eindrucksvoll gestellt hat!
Halard Müller

Halard Müller

Verfasst am: 12.02.2019 |

Männer von Ehre

Wenn man in diesem wertvollen Buch von Jens Brüggemann liest, wie sich die Generalität versucht aus der eigenen Verantwortung zu ziehen und wie es darüber hinaus gelingt, der Nachkriegsgeneration aufzutischen, dass die Wehrmacht unbeschollten gewesen zu sein, dann gewinnt der "alte Spruch", dass die kleinen Hängen und die Großen davon kommen an Bedeutung.

Aus diesem Grund ist es klasse, dass mit diesem Werk ein für allemal mit dem Irrsinn aufgeräumt wird, dass die Wehrmacht keine Schuld an den Gräueltaten des 3. Reichs trifft. Die Führung der Wehrmacht versteckte sich hinter dem Eid auf Adolf Hitler, als es zu Handeln galt und war nicht dazu in der Lage, im geeigneten Moment den Gehorsam zu verweigern.
Patrick Schlenz

Patrick Schlenz

Verfasst am: 10.10.2018 |

Männer von Ehre?

Jens Brüggemann ist es eindrucksvoll gelungen, die Nürnberger Prozesse gegen die Militärelite des 3. Reichs zu verarbeiten und zu dokumentieren. Auf über 600 Seiten arbeitet er systematisch die Geschichte der Prozesse auf, bringt Verhörsequenzen ein, beschreibt Vernehmungen, die im Vorfeld der Prozesse stattfanden und gestattet einen Blick auf die Vorbereitung der Verfahren.

Dazu gelingt es Brüggemann die Verteidigungsstrategien zu beschreiben und schafft es auch Bündnisse zwischen den Angeklagten und den Rechtsanwälten und Zeugen offenzulegen.

Das Buch deckt die Verlogenheit der Wehrmachtsgeneralität eindrucksvoll auf. War die Wehrmachtausstellung vor vielen Jahren noch von einigen Deutschen mit Unverständnis begleitet worden, belegen u.a. neu entdeckte Dokumente der letzten Jahre eindrucksvoll, dass die Wehrmacht in die Verbrechen des 3. Reichs eingebunden war. Auch der Autor Jens Brüggemann, verwendet einige neue Quellen, auch wenn er beklagt, dass die Quellenlage nicht optimal sei.

Dass sich die Generalität in den Prozessen nach 1945 versuchte reinzuwaschen ist verständlich, denn es galt die Ehre und die Existenz nach dem 2. Weltkrieg zu sichern, was weitgehend auch gelang. Dies führte dazu, dass ehemalige Spitzenmilitärs des 3. Reichs nach dem 2. Weltkrieg sowohl in der Bundeswehr als auch in der NATO erneut Spitzenpositionen einnehmen konnten.

Das Buch wird uneingeschränkt von mir empfohlen.